VfB Ginsheim – Türk Gücü Friedberg 1:1 (0:0)

…die Entschlossenheit eines Daniel Thur

Das Wechselspiel zwischen mäßigen Auftritten und ansprechenden Leistungen geht weiter. Nach dem enttäuschenden Auftritt in Bad Vilbel tritt nun die zumindest in dem ersten Abschnitt gezeigte Dominanz gegen das individuell hochgradig besetzte Team aus der Wetterauer Kreisstadt in den Blickpunkt. Auf die Frage nach dem Warum zeigt sich bei befragten Spielern Ratlosigkeit in Form von Schulterzucken. Erklärungen in Bezug zur fehlenden Kontinuität enden beim erfolglosen Versuch. Sieht man sich den bisherigen Verlauf der Saison einmal näher an, stellt man fest, dass die Mannschaft gar nicht so weit von den anderen Teams entfernt ist, wie es das Tabellenbild vermuten lässt, abgesehen von den deutlichen Niederlagen in Hadamar und Eddersheim sowie jener im Heimspiel gegen Zeilsheim ab. Gegen die ebenfalls in der Tabelle im Widerspruch zu ihrem ursprünglichen Vorhaben weit abgerutschte Mannschaft aus Friedberg zeigte das Güldener-Team zumindest in der ersten Halbzeit eine deutliche Leistungssteigerung und ließ gegen den Gast in dieser Spielphase keine einzige Torchance zu. Aus der aufmerksamen Defensivabteilung heraus wurden immer wieder über beide Flügel erfolgversprechende Spielzüge initiiert, die in einigen Fällen durchaus zu einem Treffer hätten führen können. Berat Karabey hatte auf Zuspiel von dem überzeugenden Stefan Baljak mit seinem Schuss aus 20m das Zielschießen eröffnet, verzog jedoch den Ball etwa einen Meter über das Tor (7.) wie auch Daniel Thur nach Pass von Denis Oriana ebenfalls aus aussichtsreicher Position (22.). Bereits eine Minute später war Dillon Fosuhene nach Vorlage von Karabey rechts durch und zwang Felix Koob zu einer Glanztat. Karabey scheiterte im Anschluss erneut zweimal mit guten Möglichkeiten (29., 35.), so dass der torlose Pausenstand für Türk Gücü schmeichelhaft war. Wie aus dem Nichts, nach gerade einmal sechzig Sekunden Spielzeit nach Wiederbeginn, kam Torjäger Noah Michel nach einem Freistoß zum Kopfball, der an Marvin Redls Schulter prallte und von da aus ins Tor zum Führungstreffer gelangte. Das Tor zeigte Wirkung, Friedberg kam in den folgenden zwanzig Minuten immer besser ins Spiel, während der VfB sich stark verunsichert zeigte und nicht mehr wie in der ersten Hälfte zum konstruktiven Spielaufbau kam. In dieser Phase war Kapitän David Staegemann der große Rückhalt seiner Mannschaft, der mit einer Glanztat einen Schuss aus kurzer Entfernung reaktionsschnell parierte (50.) und in der Folge noch einmal gegen Kwonsu Lee dessen Schuss über die Latte zur Ecke abwehren konnte. Nach gut zwanzig Minuten befreite sich die Heimmannschaft wieder etwas von dem Druck und sendete mit einem platzierten Schuss von Oriana aus etwa 22m, von Koob zur Ecke gelenkt, ein Zeichen zur Rückkehr ins Spiel (66.). Danach war aber bei beiden Mannschaften mehr Leere im Spiel, eine erneute Heimniederlage rückte näher bis zur 85. Minute. Wieder einmal war es Torjäger Thur, der seine Mannschaft vor einer Niederlage bewahrte. Aus dem halbrechten Mittelfeld an dem Ball gelangt, zog er mit seinem unwiderstehlichen Behauptungswillen an seinem Gegner vorbei, legte sich den Ball auf seinen linken Fuß zurecht und drosch ihn dann aus 20m in den linken oberen Winkel zum Ausgleich. Ein herrliches Tor, dessen Entstehung die ganze Dynamik von Daniel offenbart, die immer wieder aufblitzt und ihn deshalb für die Mannschaft so wertvoll macht. Sie haben sich das am Ende gerechte Unentschieden verdient, auch ein Sieg wäre möglich gewesen. Am Freitag spielt das Team beim SC Hessen Dreieich, gegen den in der Vorrunde Remis gespielt wurde, Anstoß ist um 19.30 Uhr.